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1995

Atari hat einen Vertrag mit der Handelskette WalMart über den Verkauf von Jaguar Konsolen ausgehandelt. WalMart, USA, will in fast 400 Supermärkten den Jaguar anbieten. Die anfängliche Euphorie über den gelungenen Abschluß verfliegt zum Weihnachtsgeschäft: Da Atari (zu) viel Geld in die Entwicklung der Jaguar Hardware gesteckt hatte, war zu wenig übrig, um eine groß angelegte Werbekampagnen zu finanzieren. Zu spät sah man bei Atari ein, daß sich nicht jedes gute Produkt ohne Werbung verkaufen ließ.

Atari senkt den Preis des Jaguars auf $149 (später, am 13. Dezember 1995, sogar auf $99 !), also auf die Hälfte des Preises der Playstation ($299) und doch schafft es Atari bei vergleichbarer Systemleistung der konkurrierenden Systeme nicht, sich zu behaupten. Die Konkurrenz der PlayStation war schon zu groß, um von Atari noch eingeholt zu werden. Aus der Traum vom Neustart mit dem Jaguar. Nebenbei bemerkt: Sony hat über $ 500 Millionen in die Vermarktung der PlayStation gesteckt, eine Summe, die nie von Atari hätte erbracht werden können !

Apropos Sony: aus Angst davor, von Atari wegen Dumpings verklagt zu werden, bietet Sony seine Playstation in den USA ohne S-Video-Ausgang an - anderes Modell, anderer Preis - so kann Sony das Gerät in den USA problemlos billiger verkaufen, als z.B. in Japan.

Aber es war nicht nur das schlechte oder fehlende Marketing, das dem Jaguar den Garaus gemacht hat. Auch wenn es eine Reihe von Softwarefirmen gab, die Programme für den Jaguar entwickelt haben, es waren zu wenige und die Entwicklung war meist schleppend . Dies hatte seinen guten Grund: die Entwicklungsumgebung von Atari für die Jaguar-Spieleentwickler war unnötig kompliziert und die Programmierung nur in Assembler möglich - keine gute Basis für eine Fülle von Spielen.

Atari unterzeichnet Verträge mit Virtuality Inc., um Virtual Reality Systeme (VR) für den Jaguar zu entwickeln. Im Mai zeigt Atari auf der E3 (Electronic Entertainment Expo) erste Ergebnisse dieser Zusammenarbeit.

Ende August werden die ersten CD-ROM Laufwerke für den Jaguar ausgeliefert. Atari konzentriert sich auf Spieleentwicklungen für den Jaguar und den Lynx.

Ende September kündigt Atari größere strukturelle Veränderungen an und entläßt einige führende Mitarbeiter. Einen Monat zuvor hat Garry Tramiel, Sohn von Jack Tramiel und langjähriger Atari Mitarbeiter, Atari verlassen. Im November folgen weitere Entlassungen; John Matheison, der "Vater" des Jaguars, kündigt bei Atari.

Im Jahr 1995 macht Atari kapp $ 15 Millionen Umsatz und "erwirtschaftet" dabei einen Verlust von fast $ 50 Millionen.

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