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Radikaler Schnitt Der Fall Amiga Comdex '85 In den USA Versäumnisse Der Untergang

Ataris Versäumnisse

"Wären die Atari Computer von Anfang an perfekt gewesen, so hätten sie nie so erfolgreich sein können". Dieser Spruch ist nicht zynisch, sondern ehrlich gemeint und zielt auf eine Besonderheit, die Atari vielleicht so einzigartig gemacht hat: die große Unterstützung durch Fremdanbieter.

Wäre die Tastatur des 520/1040ers perfekt gewesen, hätte es nie Firmen gegeben, die spezielle Tastaturadapter zum Anschluß für PC-Tastaturen für den Atari entwickelt haben.

Wäre die Festplatte von Atari nicht so laut gewesen, hätte es nie NR-Kits für diese Festplatten gegeben. Wären die Festplatten von Atari nicht so langsam gewesen, hätte es nie eine Protar-Festplatte oder die ddd-MircoDisk gegeben.

Hätte Atari alle STs mit 16MHz betrieben, hätte es nie Beschleunigerkarten gegeben und hätte Atari von Anfang an gleich HD-Diskettenlaufwerke eingebaut, wären nie so genial einfache Dinge wie HD-Module entstanden.

Wäre der Atari Laserdrucker abschaltbar gewesen, hätte es nie Firmen gegeben, die spezielle Standby-Schalter für diesen Drucker verkauft hätten.

Hätte das Gehäuse des 1040ers oder des Falcons innen Platz für eine normale Festplatte und oben Platz für den Monitor gehabt, hätte es nie neue Flachgehäuse mit abgesetzter Tastatur dafür gegeben.

Fast alle Atari-Produkte boten die Möglichkeiten für Verbesserungen. Mal waren es kleine Designfehler der Atari-Ingenieure (Bsp.: laute Megafile-Festplatten), Sparsamkeit am falschen Fleck (Bsp.: die 520/1040er-Tastatur), oder auch nur mangelnde Weitsicht (Bsp.: HD-Floppys). Immer wieder boten sich für findige Firmen etliche Chancen, eigene Produkte für die Atari-Klientel zu vermarkten - und sie taten es.

Noch ein Punkt kam dieser Entwicklung entgegen: Atari war langsam. Zwar war Atari schnell mit neuen Ankündigungen bei der Hand, aber bis dann wirklich eine neue Rechner-Generation in die Läden kam, vergingen etliche Monate, manchmal Jahre. Erst dadurch war die Entwicklung von Dritter Seite möglich - man hatte Zeit, gute Produkte zu entwickeln und auch die Zeit, sie verkaufen zu können.

Und Entwicklerfirmen gab es reichlich. Genannt seinen hier nur Hard&Soft Herberg, die mit eigenen Festplatten und Speichererweiterungen sich einen Namen machten, oder Sack-Electronic, die mit den PC-Emulatoren, angefangen beim PC-Speed bis zum 386SX neue Wege aufzeigten oder Digital Data Deicke, die von leisen Lüftern, über eigene Mini-Festplatten und Diskettenstationen, Gehäuse für alle Ataris, Beschleunigern und HD-Modulen bis hin zu Laserdruckerteilen fast alles für den Atari entwickelten, was machbar war.

Alle diese Firmen, und es ließen sich über 100 aufzählen, investierten in den Atari-Markt, investierten in Werbung und in neue Produkte und halfen mit, die Qualität der Atari Computer erheblich zu verbessern und machten die große Publizität Ataris erst möglich (zu guten Zeiten gab es fünf große Atari Fachzeitschriften allein in Deutschland). Wenn Sie heute in einen beliebigen ST hineinschauen, ist die Chance sehr groß, daß sie eines dieser Produkte darin finden, sei es auch nur eine Speichererweiterung oder zumindest ein HD-Modul.

So gesehen sind die Versäumnisse Ataris ein echter Gewinn - sie boten die Grundlage für viele Firmen, die im Atari-Bereich auch heute noch zu Hause sind. Und nur durch diesen Umstand läßt sich erklären, daß Atari lebt, obwohl die Firma Atari längst untergegangen ist. Atari lebt - nicht nur durch die zufriedenen Atari Nutzer, sondern auch durch diese Firmen, die weiter Atari auf ihre Fahnen schreiben - man denke nur an den MILAN oder an all' das Atari Zubehör, das auch heute noch zu bekommen ist.

In den USA Versäumnisse Der Untergang

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