Der Portfolio
Ja, der Portfolio ist ein PC, wenn auch ein Tragbarer. Seine eingebaute Software unterstützt die Datenübertragung zum ST, aber auch zu jedem anderen PC. Er ist ein typischer Atari, auch wenn Atari ihn gar nicht selbst entwickelt hat.
Kleine tragbare Datenbankrechner mit Terminplanern gibt's Anfang der 90er schon, doch Atari setzt wie üblich noch eins drauf: man baut gleich einen kompletten DOS-Computer für die Westentasche mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, DTMF-Wählfunktion und vielem mehr. Mit Turbo-Pascal (oder jeder anderen Programmiersprache) auf dem PC oder mit dem Portfolio-Basic auf dem Portfolio sind im Nu eigene DOS-Programme geschrieben, die auf dem Portfolio laufen. Der Portfolio kann mit Speicherkarten (ähnlich den modernen Speicherkarten für Digital-Kameras) arbeiten, kann preiswert aufgerüstet werden (z.B. zweites Laufwerk, mehr Speicher, Druckerschnittstelle, Modem, serielle Schnittstelle, Festplatten usw.) und verfügt über eine ganze Palette nützlicher Programme, die im eingebauten ROM liegen und so immer parat sind.
Der Portfolio ist praktisch ein winziges Notebook, welches in die Jackentasche paßt, aber eine deutlich längere Batterie-Lebensdauer aufweist. Heute nennt man solche Computer Palmtops. Wie auch schon beim ST Book hat man im Portfolio (teuren) statischen Speicher eingesetzt. Dadurch wird erreicht, daß man den Portfolio jederzeit ausschalten kann, ohne Daten zu verlieren. Nach dem Einschalten befindet man sich genau an der Stelle (im Programm), wo man aufgehört hat - einfach perfekt !
Man hat beim Portfolio aber auch an die Verbindung zur Außenwelt gedacht. Neben den Speicherkarten, die mit Hilfe einer kleinen Lesevorrichtung auch vom PC gelesen werden können und so die bequemste Art der Datenübertragung garantieren, gibt's auch eine parallele und eine serielle Schnittstelle zur Verbindung mit der Außenwelt. Schnell entwickeln deshalb einige Firmen auch gleich komplette Meßerfassungssysteme, die vom Portfolio aus gesteuert werden.
Einen Nachteil hat der Portfolio allerdings schon gehabt: der Preis. Bei der Herstellung hat man nicht gerade ans Sparen gedacht: weder die Tastatur, noch das Display, das Gehäuse oder das statische RAM sind Billigprodukte, eher hat man hier stets das Beste (und das Teuerste) verwendet. So verwundert es nicht, daß der Portfolio mit all den schönen Zubehörteilen über DM 1500,- gekostet hat. Damit hat er den Einzug in den Schüler- oder Studentenbereich kaum schaffen können. "Gehabt" deshalb, weil er heute mit vielem Drum und Dran schon für ca. DM 300,- zu haben ist.
Der Atari Portfolio, ein kompletter PC für die Westentasche. |
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