Pong/VCS 2600/VCS 5200/VCS 7800/Lynx/Jaguar 400(XL)/600/800(XL)/1200/65XE/130XE Der ATARI/ST Familie/STE/TT/Falcon/Tragbare/ST Compatible Monitore/Drucker/Festplatten/CD-ROM/Disk-Stationen/Zusatzkarten/Weiteres/Software PC 1/PC 3/PC 4/5/ABC/ATW/Portfolio
Die Maus/DTP/Schnittstellen/Midi/Der Preis/Das TOS/Das GEM 260 ST/520 ST/1040 STF(M)/Mega ST 1040 STE/Mega STE TT Falcon Stacy/ST Book/Portfolio Milan/Milan II
Stacy ST Book Portfolio

Der ST-Book

Während der Stacy, der erste Tragbare von Atari, eher als Laptop zu bezeichnen wäre, so ist der ST Book ein echtes Notebook, kleiner, feiner und vor allem leichter als der Stacy. Der ST Book ist konsequent als tragbarer Computer entwickelt worden, mit neuen stromsparenden ICs versehen und mit einem Stromsparmodus ausgestattet. Und Atari ist konsequent: wozu braucht man unterwegs eine Floppy - also raus damit, wozu einen Floppycontroller, wenn man keine Floppy hat - also weg damit, wozu einen Mausanschluß, wenn man ein Vektor-Pad hat - alles entfällt, was unnötiges Gewicht bringt - selbst einen Monitoranschluß sucht man vergeblich. Während der Stacy eher wie ein tragbar gemachter 1040er wirkt und einen imensen Stromhunger aufweist, hat man beim ST Book ein wirklich kleines und aufwendig gemachtes neues Produkt vor sich, das gerade einmal 1.95 Kg auf die Waage bringt und im Durchschnitt nur 1.5 Watt verbraucht - rekordverdächtig ! Er paßt auf ein DIN A4 Blatt (210*275mm) und ist ca. 3.5cm hoch.

Atari kündigt den ST Book in Deutschland zum stolzen Preis von knapp DM 3500,- an - und er ist das Geld wert ! Es ist nicht ganz klar, warum Atari von diesem Notebook nur sehr, sehr geringe Stückzahlen absetzt - der Markt hätte deutlich mehr aufnehmen können. Klar ist, daß Atari beim ST Book nicht gerade gespart hat, weder bei den Entwicklungskosten, noch bei den Innereien des ST Books (Bsp.: Das Display ist vom Feinsten). So mag die Möglichkeit, den Preis des ST Books den Markterfordernissen anzupassen, stark eingeschränkt gewesen sein. Vielleicht kam Atari auch zu der Erkenntnis, daß eine breite Markteinführung des ST Books aufgrund der starken (und mittlerweile sehr billigen) PC-Konkurrenz letztlich unrentabel geworden sei - wir wissen es nicht. Technische Probleme oder fehlende Liefermöglichekeiten scheiden als Grund aus (er funktioniert tadellos und war in einigen europäischen Lägern Ataris vorrätig). Klar ist auch, daß der ST Book ein in Stückzahlen produzierter ST ist, also nicht einer der vielen Prototypen Ataris ist, die nie ausentwickelt und produziert worden sind. Schade, daß dieser gute Notebook Computer nicht mehr Beachtung finden konnte.

Der ST Book ist klar als Zusatz für Atari-User und weniger für Neukunden gedacht. Deutlich wird dies vor allem durch die fehlende Floppy im ST-Book. Um Gewicht und Platz zu sparen ersetzt das Programm ST-Trans (wie auch vom Portfolio bekannt) und ein mitgeliefertes Kabel die Verbindung zur Außenwelt - wohlgemerkt zur Atari Außenwelt. Dieses Programm befindet sich zusammen mit anderen in der eingebauten ROM-Disk, ist also immer verfügbar. Der DMA-Anschluß ist 28-polig und entspricht damit nicht dem 19-poligem Standard Atari-DMA, enthält aber alle Signale des Atari-DMA plus zusätzliche Floppysignale. Per Adapter lassen sich damit sowohl der Atari Laserdrucker als auch eine Festplatte und eine spezielle externe HD-Floppy anschließen. Eine spezielle Floppy deswegen, weil der ST-Book aus Stromspargründen keinen Floppycontroller eingebaut hat. Ein 120-poliger Anschluß auf dem auch sämtliche Prozessoranschlüsse geführt sind, erlaubt die Erweiterung des ST-Books, z.B. mit Grafikkarten, Dockingstation usw., doch es ist nicht anzunehmen, daß je etwas dafür entwickelt worden ist.

Der ST-Book verfügt über eine ganz besondere Eigenschaft, die bis heute in keinem anderen Notebook zu finden ist (außer im Palmtop Portfolio) - er ist mit statischem RAM ausgestattet. Der große Vorteil neben dem geringen Stromverbrauch: man kann ihn jederzeit abschalten - und nach dem Wiedereinschalten kann man an genau der selben Stelle weiterarbeiten, an der man aufgehört hat. Heute versucht man in PC-Notebooks diese Eigenschaft durch automatisches Speichern auf Festplatte mehr schlecht als recht zu simulieren - was uns wieder einmal zeigt, wie weit Atari seiner Zeit voraus war.

Technische Daten:

Typ

ST Book

CPU

Motorola 68000 mit 8MHz

RAM

1MByte oder 4MByte*

ROM

512KByte !

Floppy

keine ! stattdessen: ST-Trans

Festplatte

20 oder 40 MByte, 2.5" IDE

Grafik

640x400 S/W (LCD)

kein Monitorausgang !

Palette

S/W

Maus

Vektor-Pad integriert

Sound

3-Kanal Yamaha Soundchip

Anschluß

Drucker

Serielle Schnittstelle

MIDI-In, Midi-Out/Through

externe Tastatur

Port für internes Data/Fax-Modem

DMA für Festplatte/Drucker/spez.Floppy

120 Pin Expansion-Port

Software

TOS als Betriebssystem

GEM als Grafikoberfläche

ST-Trans und HD-Software auf ROM-Disk

Weiteres

eingebaute Tastatur und Lautsprecher,
LC-Display 640x400 S/W,
externes Netzgerät mit Ladeeinrichtung,
Akku, Blitter

* = Zwar sind laut Handbuch von Atari auch Versionen mit 4MByte vorgesehen, doch soweit bekannt, niemals produziert worden. Nachträgliche Aufrüstungen auf 4MByte sind leider sehr aufwendig - und damit teuer.

Weitere Beschreibungen des Rechners finden Sie unter dem Oberbegriff  "Die ST Familie"

Stacy ST Book Portfolio

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