Der Milan I
Der Milan ist zu einer Zeit entstanden, als eigentlich keiner mehr an ein
Fortbestehen der Atari-Ära glauben mochte. Nach langen Wehen wird der
Milan I im August 1998 tatsächlich ausgeliefert. Der Milan verfügt
über einen 68040 Prozessor und ist damit rund 15 bis 20 mal so schnell
wie ein Atari ST bzw. etwa 5 mal schneller als der
TT, Ataris ehemaliges Flaggschiff.
Aus Kostengründen ist der Milan ähnlich wie ein PC aufgebaut, besteht
also aus einem Mainboard mit gängigen Baby-AT Maßen, besitzt Slots
(3 ISA- und 4 PCI-Slots) für Erweiterungskarten, z.B. für die
Grafikkarte, und paßt in jedes PC Gehäuse. Ein Aufbau wie ein
ST oder TT mit eigenem Kunststoffgehäuse wäre erst bei sehr hohen
Stückzahlen retabel gewesen, beim Milan geht man den vernüftigen
Weg und nutzt, was am Markt günstig zu bekommen ist: ein Midsize
Towergehäuse, eine PC-Tastatur und Maus, eine PC Grafikkarte und
handelsübliche Speicherbausteine (PS/2 SIMMs). Diese Teile sind in
ausgereifter Qualität überall zuhaben und unter den europäischen
Herstellungskosten auch in kleineren Stückzahlen käuflich.
Die mitgelieferte S3 Grafikkarte verfügt über 2 MB Bildschirmspeicher
(reicht für 1280*1024 bei 256 Farben,1152*864 bei 65536 Farben bzw.
800*600 bei 16 Mio. Farben). Das Betriebssystem TOS ist genau wie bei den
Original Ataris "fest" als Hardware (EPROMs) eingebaut, muß also nicht
zeitaufwendig geladen werden. Neu beim Milan ist die Möglichkeit, dieses
EPROM jederzeit ganz einfach durch Starten eines Update-Programms wieder
auf den neuesten Stand zu bringen ! Ein sogenanntes Flash-EPROM macht dies
jetzt möglich.
Bei den Schnittstellen ist man auf dem aktuellen Stand: zweimal IDE zum
Anschluß von Festplatten bzw. CD-ROM-Laufwerken, drei serielle
Schnittstellen und natürlich eine parallele Schnittstelle für den
Drucker stehen zur Verfügung.
Auch bei der im Lieferumfang enthaltenen Software ist die Ausstattung
üppig: angepaßtes TOS 4.x, Festplatten und CD-ROM Treiber (HD-Driver)
und das Multitasking-Betriebssystem Milan Multi-OS als alternatives
Betriebssystem. Telekommunikationssoftware für DFÜ und Internet,
Tabellenkalkulation Texel, Textverarbeitung Papyrus-Home sowie zahlreiche
Zubehörprogramme sind bereits im Lieferumfang des Milans enthalten.
Und das alles zu einen nahezu unglaublich günstigen Preis.
Leider haben sich die Entwickler des Milans nicht rechtzeitig auf die große
Nachfrage eingestellt, denn die verwendete S3 Grafikarte, zu der Treiber
für den Milan existieren, ist nach einiger Zeit kaum noch zu bekommen
und die Lieferbarkeit des Milan I wird dadurch gefährdet. Aber der
Nachfolger steht bereits in den Startlöchern: der
Milan II

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